Tagebuch




Thriller!

20190929_140347_BAE5527
Jürgen am Grand Canyon North Rim, Toroweap Point, AZ

Crazy day! Unbelievable! Screaming! Adrealin pur!

Mit Steve von Dreamland Safari Tours zum Grand Canyon NP, genauer gesagt: zum „Toroweap Point“. Punkt 11 Uhr holt uns Steve ab und wir sind solo auf dieser Tour. Klasse!

Am den Grand Canyon NP haben wir bereits 5 Mal besucht, wenn ich mich recht erinnere. 3 Mal am Südrand, 2 Mal am Nordrand. Mit der Tour heute dürfte es dann „unentschieden“ stehen. Na ich weiß nicht, ich denke, das North Rim hat die Nase jetzt doch vorne. Wir haben die Tour gebucht, weil es vom Toroweap Point aus Tiefblicke auf den Colorado geben soll wie sonst nirgends. Und: hier kommt kaum einer hin, weil die Anfahrt so schwierig ist. Stimmt alles!

Steve ist gebürtig aus Manchaster, lebt aber schon seit seinen „mid-twenties“ in den Staaten und war uns gestern von Baylie schon als sehr netter Kerl beschrieben worden. Ist er wirklich und seinen Pickup beherrscht er auch tadellos. Hin- und Rückfahrt dauern rund 5 Stunden und wir unterhalten uns die meiste Zeit über alles mögliche.

Nach weinigen Meilen verlassen wir die befestigte Straße und biegen auf eine gravel road ab. 61 Meilen geht es nun bis zur Kante, die eine Weiterfahrt verhindert. Zunächst ist die Straße noch flüssig zu fahren, später muss er mit seinem Truck über Steine klettern und das ist wirklich nicht ohne. Rad für Rad tastet er sich manchmal hoch oder runter. Zweimal steigt er sogar aus, korrigiert die Stellung des Lenkrades und fährt dann beherzt weiter. Echte Kunst!

Zum Toroweap Point nur so viel: es war sehr windig und Steve hatte uns gesagt, das wir alle drei echt vorsichtig sein müssen, weil uns die starken Windböen schon heftig „pushen“ können. Wir waren sehr vorsichtig.

Der erste Blick in die Tiefe verschlägt uns den Atem. 1.000 Meter geht es senkrecht hinab. Steve zeigt uns zunächst an einer Seite unserer Parkposition, wie wir uns der Kante nähern können. Und dafür war er echt unbezahlbar. Vieles hätten wir ohne ihn nicht getraut.

Gabi schreit am Anfang noch etwas, zu viel Adrenalin. Das gibt sich aber schnell und später macht sie sogar Luftsprünge an der Kante. Ich robbe mich auch dem Bauch an die Kante, einfach zu windig. Kann dann aber ungehindert in die Tiefe fotografieren. Steve zeigt uns anschließend, wie wir über die riesigen Felsbrocken klettern können, immer an der Kante entlang. Und dabei ergeben sich weitere schöne Motive.

Boote sind auf dem Colorado unterwegs, so eine Fahrt dauert 6 Tage.

Zwischendurch machen wir uns Sandwiches und stärken uns, dann erkunden wir die andere Seite. 4 Stunden klettern wir so herum. Ziemlich anstrengend, auch der Wind macht uns hin und wieder zu schaffen. Und der Puls war immer hoch, ich hatte zwischendurch echt den Eindruck, das Adrenalin mache mich „high“.

Ein sagenhafter Tripp, der uns immer in Erinnerung bleiben wird. Und es ist wirklich so, dass du von den üblichen Aussichtspunkten aus immer nur über die Schlucht hinweg, selten aber mal bis unten zum Fluss schauen kannst. Hier hast du das volle Tiefenpanorama.

Schaut auf die Bilder, es ist wie immer nur eine kleine Auswahl, aber man kann dennoch nicht im entferntesten ermessen, wie es sich anfühlt, dort herumzuklettern und die Tiefblicke zu genießen. Das Gefühl kann kein Bild einfangen.

Abends hole ich im Supermarkt Salat, Eier und Wings. Wir essen wieder auf der Terrasse. Dabei ergibt sich noch ein längeres Gespräch mit unserem jungen Nachbarn Brandom. Der wohnt in California und ist Whiskyfan. Wir erzählen ihm von der Botschaft und mehr und er ist Feuer und Flamme. Da er ohnehin einen Deutschlandtripp plant, scheint das nun sein primäres Ziel. Herzlich willkommen!

Tagesetappe: 251 Kilometer (mit Dreamland Safari Tours)
Übernachtung:
Red Canyon Cabins****, 843 E Highway 89, Kanab, UT 84741
© 2019 Gabi & Jürgen