Tagebuch




Urlaub!

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Gabi beim Abendspaziergang, die Golden Gate Bridge im Blick, San Francisco, CA

Endlich Urlaub! Und der ist sowas von notwendig! Die letzten Monate waren wirklich hart und ich kann mich nicht erinnern, schon mal so kaputt gewesen zu sein vor einem Urlaub. Um so besser, dass nun über drei Wochen „abschalten“ vor uns liegen. Guter Vorsatz: keine dienstlichen Mails checken, keine Tageszeitung lesen, nichts an uns heran lassen, was uns unnötig aufregt. Weiterer Vorsatz: abendliche „Büroarbeit“ kürzer fassen. Hatte ich schon häufiger vor, aber dieses Mal mache ich Ernst. Es werden weniger Fotos bearbeitet, die Homepage wird nur noch bzgl. Tagebuch (kürzer?) und Fotos (weniger?) angepackt. Ich hoffe, das klappt.

Um halb fünf sind wir auf den Beinen heute morgen, viertel nach 5 holt uns der Zubringerdienst pünktlich ab. Die Fahrerin kennt den Weg zum Hbf Düsseldorf aber nicht wirklich und so wären wir fast auf der A44 Richtung Aachen gelandet. Konnte ich gerade noch verhindern und auch in Düsseldorf war ich hellwach. Aber fix gefahren ist sie. Alles gut!

Der ICE bringt uns um zwanzig nach sechs in 1:10 Std. zum Airport Frankfurt. Auch fix! Online-Check in gestern erledigt, die Koffer werden wir ganz ohne fremdes Zutun direkt bei Lufthansa in der Nähe des Bahnsteigs los. Kofferbänder drucken wir nun schon selbst, auch hier werden Arbeitskräfte rationiert und reduziert. Geht aber auch wirklich schnell.

Durch den Sicherheitscheck zu Gate Z58 - hier gibt es im Mac Cafe große Latte Macchiato und etwas zwischen die Zähne. Und schon ist die Zeit rum: boarding.

Wir sitzen wieder oben im A380, der Flug mit der Lufthansa ist wie immer prima. Wir schauen Filme, hören Hörbuch, lassen uns verwöhnen und haben auch geraume Zeit die Augen zu. 13:10 Uhr: welcome to the United States of America - welcome to San Francisco!

Nun - das „welcome“ strapaziert unsere Nerven anfangs doch sehr. Die Einwanderungsformalitäten ziehen sich hin. Die „Selbsterfassung“ an den Automaten (mit Pass-Scan, Fingerabdrückenund Foto) geht schnell, keine Wartezeit. Aber dann: extrem lange Schlangen, nur wenig besetzte Schalter „wir öffnen Kasse 43 für Sie“ hätten wir da gern gehört. Gut, dass wir nicht ganz hinten stehen. Doch immer wieder werden die hinter uns zu anderen Schaltern geschleust, was es für die schneller macht und am Ende sind wir so ziemlich die letzten, die bei einem freundlichen Officer (die haben die Ruhe weg, müssen sie auch) nochmals Fingerabdrücke und Foto machen lassen dürfen und Fragen beantworten. Das Ganze hat über eine Stunde gedauert, gefühlt eher anderthalb.

Dafür stehen unsere Koffer schon parat und auch den Mietwagen bekommen wir ohne Wartezeit - das hebt die Laune nach dem langen Flug. Wir ergattern wieder einen schönen Mazda-CX-5, da müssen wir uns nicht umgewöhnen von zu Hause. Schnell ist die Halterung für das iPhone montiert und der Wagen gestartet. Oha: ob ich mein iPhone mit „Apple Car“ verbinden möchte? Ja klar!! Super - kennen wir von dem Mietwagen in Schottland letztes Jahr und wird unser nächstes Auto daheim auch kriegen. Das iPone wird einfach komplett auf das Display gespiegelt. Halterung wieder abgebaut - das macht vieles einfacher!!

Sehr entspant rollen wir durch den Feierabendverkehr von San Francisco und erreichen 30 Minuten später das Cow Hollow Inn & Suites in der Lombard Street. Tolle Lage, kostenlose Parkplätze, klasse! Koffer umräumen und 15 Minuten später sind wir wieder draussen, es ist jetzt 17 Uhr.

Die Gegend hier ist richtig gut, insbesondere in der Chestnut Street um die Ecke sind Restaurants aler Herren Länder zu finden. Gabi wittert Margaritas, doch die wollen erst verdienst werden. :-) Kurzer Stopp im schnuckeligen Apple Store, dann biegen wir in die Scott Street ein, die uns zum Marina Boulevard bringt. Hier kenne ich mich aus.

Erste Blicke auf die Golden Gate Bridge (noch leicht nebelverhangen) bestätigen nachdrücklich, wieder in unserer Traumstadt zu sein. Und die ganzen entspannten Menschen, die hier ihre Hunde ausführen, joggen, Fahrrad fahren, Kitesurfen, Drachen steigen lassen oder auf den riesigen Freiflächen oder am Strand herumtollen, beamen mich komplett in den Urlaubsmodus. Alles hinter sich lassen für drei Wochen, ich fühle mich frei und gelöst. Das ist einer der Gründe für unsere jährlichen „Rückfälle“ und Reisen in den Westen - hier bin ich sofort „raus“ und in einer anderen Welt.

Die Brücke im starken Gegenlicht, aber immer im Blick wandern wir dahin. Keine Autos, nur ein Schotterweg und Strand. Die Sonne steht tief. Wir sind gewohnt zügig unterwegs hier im „Chrissy Field“. Rückblicke auf die Skyline zeigen diese im besten Fotolicht. So erreichen wir Fort Point fast unterhalb der Brücke und unsere Uhren zeigen 5 Wanderkilometer an. Nicht schlecht, so langsam merken wir das aber auch in den Knochen. Ein netter Ami fotografiert durch eine Glaskugel. habe ich schön häufiger auf Facebook gesehen, netter Effekt. ich darf einen Probeschuss machen und überlege, mir sowas auch mal zuzulegen.

Die Sonne ist fast weg, es wird kühler und wir machen uns auf den Rückweg. Der zieht sich, doch Gabi beißt sich durch. Ihre Füße wollen einfach nicht mehr - kann ich gut verstehen. Respekt, dass sie das durchzieht. Zurück auf der „Chestnut“ kehren wir in einer coolen Tapa-Bar ein. Gabi bekommt ihre Margarita un dich ein IPA vom Fass. Half Moon Bay, kenne ich auch schon. Lecker. 8$ für ein mittelgroßes Glas sind aber auch nicht von Pappe. Egal - Urlaub!! Wir lassen uns die Nacos mit selbstgemachter Salsa schmecken und bestellen 4 Tacos, die wir dann noch verputzen. Super lecker, Gabi muss nur die Unmengen frischen Korrianders etwas beseitigen. Angesichts der Tatsache, dass unsere Körper noch auf 05:00 Uhr MESZ geeicht sind, muten wir denen ganz schön was zu mit den scharfen Saucen, aber so gewöhnt man sich am schnellsten ein - haha!

Um 20:30 Uhr sind wir wieder im Motel und ich ziehe noch kurz die Bilder auf den Rechner. Auch den Anfang dieses Tagebucheintrages schaffe ich noch, folge dann aber schnell der Gabi in das Reich der Träume. 26 Stunden waren wir „auf den Beinen“. Den „Spaziergang“ könnten wir auch leicht als „Gewaltmarsch“ deklarieren. 11 km sind es am Ende. Der Blick auf „unsere“ Brücke war das aber allemal wert. Und morgen lassen wir es ruhig angehen!

Euch allen wünschen wir wieder ganz viel Spaß mit unserer Website; unsere Gedanken sind bei den Lieben zu Hause!

Tagesetappe: 9.680 Kilometer geflogen, 23 Kilometer gefahren, 11 Kilometer zu Fuß
Übernachtung:
Cow Hollow Inn and Suites***, 2190 Lombard Street, San Francisco, CA 94123
© 2019 Gabi & Jürgen