Tagebuch
Moki Dugway
„All die Augenblicke …“
03.10.19 05:04 Abgelegt in: Utah
Jürgen am Lake Powell und Colorado River, Hwy. #95, UT
Das Frühstück mit French Toast, Rührei und Bacon etc. ist wieder klasse und wir klönen mit Ann und Bob. Vorher war schon alles gepackt und um halb 10 Uhr sind wir unterwegs. Wir lassen uns jetzt morgens mehr Zeit als früher.
Am Panorama Point des Capitol Reef NP stoppen wir kurz, frisch ist es hier, aber wir befinden uns ja immer noch auf rd. 2.300 Metern über NN. Der Hwy. #24 steht der #12 in nichts nach und das ist einfach die perfekte Kombi.
Bald erreichen wir Hanksville, wo wir im „Whispering Sands“ mehrfach übernachtet haben. Middle of nowhere! Und gleich nebenan ist die Tankstelle und der „Burger Shak“ von Stan, wo wir schon mehrfach zu Abend gegessen oder gefrühstückt haben. Ehrensache, dass wir kurz einkehren, tanken müssen wir ohnehin. Und dabei erstehen wir die ersten Souveniers des Tages, die uns hier auch direkt nützlich sind. Wir gönnen uns 2 Yeti-Rumbler - das sind Becher, in denen Heißes heiß und Kaltes kalt bleibt. Farbauswahl: Canyonred und Brickred. Die erste Befüllung gibt es gratis dazu. So können wir jetzt im Rest des Urlaubs auf Plastikbecher verzichten und zu Hause werden sich die beiden auch nützlich machen.
Der Hwy. #95 E schließt sich in Punkto Landschaftsästhetik nahlos an seine Vorgänger an. Wir fahren hier auch deswegen so gerne, weil kaum was los ist hier. Wir sehen über 150 km kaum ein anderes Auto. Und schaut euch mal die Fotos vom Viewpoint des Lake Powell an - ist das nicht traumhaft? Bedenklich ist nur, dass der See so wenig Wasser führt. Das macht nachdenklich!
Wir besuchen nochmal das „Natural Bridges NM“ und statten natürlich auch dem Visitor Center einen Besuch ab. Nächstes Souvenier: „Passport to your National Parks - Collector’s Edition“. In das Buch kann man an die vorgesehenen Stellen Sticker der National Parks und National Monuments kleben und daneben den passenden Tagesstempel einfügen. Jetzt sind die letzten 9 Jahre umsonst gewesen, alles noch mal von vorne. Müssen jetzt überall nochmal hin und die Stempel abholen! Na gut, Gabi hat viele im Tagebuch, die können wir scannen und einkleben.
Per Sipapu Bridge Trail gelangen wir zur gleichnamigen Brücke. Ziemlich steil, einige leitern, auch Tiny Little Bear ist weider dabei. Die Brücke ist 70 Meter hoch und hat fast die gleiche Spannweite. Gigantisch! Der Unterschied zwischen einem Arch und einer Natural Bridge? Die Brücken sind durch Wasserkraft entstanden, die Arches wurden von Wind und Frost gebildet. Mit einer Stunde ist der Trail ausgezeichnet, wir sind in 58 Minuten wieder oben - und das in unserem Alter.
Über den Moki Dugway, diese unbefestigte und steil abfallende Serpentinenstrecke fahren wir hinunter ins Valley of the Gods. Die weite Ebene kann man schon von oben gut sehen.
Obwohl es schon fast fünf ist - die Fahrt durchs Valley of the Gods lassen wir uns nicht entgehen. Die Bedingungen sind optimal und die Zusatzstunde hängen wir gerne an. In der Abendsonne glühen die roten Felsen und wetteifern mit dem stahlblauen Himmel.
Es ist der kleine Bruder vom Monument Valley und dieses zeigt sich später auch schon am Horizont. Habe das mal wieder in schwarz-weiß entwickelt. Die Fahrt ist eine einzige Achterbahn auf schwierigem Geläuf. Mal taste ich mich langsam über eine Kuppe - du sieht nicht, wie es dahinter weiter geht und der Untergrund ist z.T. steinig und rauh. Dann geht es wieder flott daher und der CX-5 hüpft nur so über die Wellen. Gabi übernimmt immer öfter den Fotopart, während ich mich ums Auto kümmere. Die Bilder aus dem Valley of the Gods sind fast alle von ihr gemacht.
Die Unterkunft in Bluff ist super: Bluff Gardens. Wir haben eine Cabin mit 3 Zimmern: großes Wohnzimmer mit klasse Küche, Schlafzimmer und Bad. Dazu eine Terrasse, auf der wie eine Pizza verspeisen. Alles prima!
Wie sang Wolfgang Niedecken heute morgen?
„Geht klar, keine Frage – es ist alles okay, auch die kostbarsten Momente gehen vorbei. Schon klar, doch – hey – das tut nicht mal weh. All die Augenblicke nimmt mir keiner mehr. Ganz bestimmt, die nimmt mir keiner mehr!“
Das könnte ein Motto unseres Urlaubs sein: genießen wir die Augenblicke, die Großen und die Kleinen, denn die nimmt uns keiner mehr - genug davon erleben wir jeden Tag.
Und Jason Mraz brachte dies heute Nachmittag anders auf den Punkt: „Living in the moment“! We do!!
Tagesetappe: 354 Kilometer
Übernachtung: Bluff Gardens, 550 East Main, Bluff, UT 84512
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